Die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP) beteiligt sich aktiv an der Entwicklung von neuen Leitlinien in Zusammenarbeit und unter dem Dach der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Medizinischen Wissenschaftlichen Fachgesellschaften e.V.) und der kontinuierlichen Aktualisierung und Verbesserung der bestehenden Leitlinien. Dies ist in vielen und zunehmend mehr Fällen nur in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften und Disziplinen möglich. Auf dieser Seite berichtet die Kommission Leitlinien der GNP (Sprecherin Prof. Dr. Regina Trollmann, Erlangen) über ihre Arbeit und die aktuellen und abgeschlossenen Leitlinien-Projekte.
Aktuelles aus der Kommission Leitlinien
Motivation und Ziele der Leitlinienarbeit der GNP
Leitlinien unter Federführung der einzelnen Fachgesellschaften haben zwischenzeitlich hohe Bedeutung als Qualitätsmerkmal für die fachspezifische Patientenversorgung erlangt. Mit formalen Konsensusverfahren von Experten erhalten die Empfehlungen ein tragfähiges Fundament, die zur Verbesserung von Transparenz, Vorgehen, Graduierung von Empfehlungen, zur Vermeidung von Fehl- und Unterversorgung und insgesamt Qualitätssicherung beitragen.
Leitlinienarbeit leistet einen Beitrag, auf Problemfelder in der Patientenversorgung und auf Forschungsbedarf im klinischen Bereich aufmerksam zu machen. Zudem unterstützt eine methodisch transparente und kriteriengestützte Erstellung der Leitlinien die Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Patientenversorgung.
Dass Leitlinien in Zukunft in hohem Maße auch DRG- und Entgelt-relevante Bedeutung für einen Fachbereich erlangen, ist in Anbetracht der derzeitigen Diskussionen vorstellbar. Zudem werden auch zunehmend Rechtsfragen zu wissenschaftlichen Meinungsäußerungen diskutiert.
Aktuelle Entwicklungen
Die Erweiterung des fachspezifischen neuropädiatrischen Spektrums des Leitlinienkatalogs der AWMF ist ein dringlicher Auftrag an die Fachgesellschaft und wird sicherlich die Aufmerksamkeit für neuropädiatrische Schwerpunktthemen enorm unterstützen.
- Hierzu haben wir als GNP in den letzten Jahren erfolgreiche Leitlinienprojekte vorzuweisen, die einzig und allein durch den persönlichen Einsatz renommierter Mitglieder unserer Fachgesellschaft zu verwirklichen waren.
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- S2k und S3 Leitlinien unter Federführung der GNP
- S1 Leitlinien unter Federführung der GNP
- S2k und S3 Leitlinien in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften
- S1 Leitlinien in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften
AWMF, LL der Gesellschaft für Neuropädiatrie (federführend und beteiligt)
- Welche Leitlinien sind unter Federführung der GNP aktuell in Fertigstellung (voraussichtlich 2020/2021)?Wir suchen Leitlinienautoren und Kolleginnen und Kollegen, die die Konsensfindung unterstützen!Beispielsweise für folgende wichtige Themen
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- Diagnostik bei Floppy infant
- Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf neurodegenerative oder neurometabolische Erkrankung
- Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf progressive Muskeldystrophie
- ICP: Klassifikation und diagnostische Erfordernisse
Weitere Informationen sind jederzeit über unser Leitliniensekretariat zu erhalten (Frau Anne Mader; anne.mader@uk-erlangen.de )
Gibt es eine Förderung?
Kriterien für eine Förderung:
Leitlinie sollte Optimierungs- u/o Verbesserungspotential der Versorgungsqualität beinhalten
Leitlinie sollte S2/S3 Level entsprechen
Leitlinie sollte ein digitalisierungsfähiges Format haben
Leitlinie sollte eine Kurzversion und eine zusätzliche Patientenleitlinie beinhalten
Leitlinien sollte Empfehlungen formulieren, die sich als Qualitätsindikatoren und/oder Weiterbildungsinhalte eignen
Mögliche Förderungen:
- Förderung durch die DGKJ
Jeweils zum 30.06. und zum 31.12. eines Jahres können Anträge auf finanzielle Unterstützung einer S2/S3 Leitlinienerstellung über die Leitlinien-Beauftragte der GNP bei der Geschäftsstelle der DGKJ eingereicht werden.
Der Antrag sollte enthalten:
- kurze Darstellung des Verfahrens inkl. Kostendarstellung
- Federführung
- Kurze Ausführungen zum Konsensusprozess
- Anmeldung bei der AWMF Unterlagen gerne per E-Mail oder postalisch an: Prof. Dr. Regina Trollmann, Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum, Loschgestr. 15, 91054 Erlangen. regina.trollmann@uk-erlangen.de
- Förderung über den Innovationsfonds
MOTIVATION und INTERESSE geweckt?
Gerne diskutiere ich Ideen, Umsetzungsmöglichkeiten, Finanzierung, u.v.a. mit Ihnen
Prof. Dr. med. Regina Trollmann, Leitlinienbeauftragte der Gesellschaft für Neuropädiatrie regina.trollmann@uk-erlangen.de
Leitlinien-Projekte: derzeitig und geplant
Die Kommission arbeitet derzeit an folgenden Leitlinien-Projekten.
Neue Leitlinien (+AWMF-Anmeldung):
- S3 „Arteriell ischämischer Schlaganfall im Kindesalter (>Neugeborenenalter)“ (STROKE)
M. Steinlin/A. Gerstl - S2k „Epilepsiechirurgie Kindes- und Jugendalter: prächirurgische Diagnostik und Therapie“
I.Borggräfe, G. Ramantani
Aktuell in Planung – MITARBEIT noch möglich –
- S2K „Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter: Diagnostisches Vorgehen“
F. Heinen
- S1 „Fieberkrämpfe im Kindesalter“
G. Kurlemann
- S1 „Behandlung des Status epilepticus im Kindesalter (jenseits der Neugeborenenperiode)“
U. Brandl
- S1 „Abklärung und Behandlungsmöglichkeiten bei Ataxien“
M. Steinlin/F. Aksu
Up-date/Up-grade – LL-Autoren/Ko-Autoren gesucht –
- Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf neurodegenerative oder neurometabolische Krankheit
- Floppy infant
- Neuromuskuläre Erkrankungen/Neue Therapien
- Pädiatrische Epilepsien: Pharmakotherapie
veröffentlichte Leitlinien
Diese Leitlinien sind bereits fertiggestellt und von der AWMF zertifiziert und veröffentlicht.
Leitlinien der GNP (federführend)
S3:
– Umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen (UEMF)
R. Blank
– Blitz-Nick-Salaam Epilepsie (West-Syndrom): Therapie
B. Schmitt
– Diagnose und Therapie des Guillain-Barré Syndroms im Kindes- und Jugendalter (ICD-10: G61.0)
R. Korinthenberg
– Fetale Alkoholspektrumstörungen, FASD-Diagnostik
M.N. Landgraf/ F. Heinen
S2k:
– Visuelle Wahrnehmungsstörungen
P. Weber
– Mikrozephalie, Klassifikaiton und Diagnostik
A.Kaindl/ M. von der Hagen
S1:
– Diagnostische Prinzipien bei Epilepsien des Kindesalters
B. Neubauer, A. Hahn
– Ketogene Diät
J. Klepper
– Multiple Sklerose, pädiatrische
P. Huppke, J. Gärtner
– Akute Bewusstseinsstörung jenseits der Neugeborenenperiode
A.Merkenschlager, T. Nicolai, R. Trollmann
– Nicht-eitrige ZNS Infektionen von Gehirn und Rückenmark im Kindes- und Jugendalter
M. Häusler, K. Rostasy
– Hereditäre und erworbene Neuropathien im Kindes- und Jugendalter, Differentialdiagnose
R. Korinthenberg, W. Müller-Felber, K. Rudnik-Schöneborn
– ZNS-Tumore im Kindes- und Jugendalter: Leitsymptome und Diagnostik
S. Rutkowski, R. Korinthenberg
Leitlinien anderer Fachgesellschaften (GNP beteiligt)
S3:
– Kindesmisshandlung, -missbrauch,- Vernachlässigung unter Einbindung der Jugendhilfe und Pädagogik (Kinderschutzleitlinie)
DGKJ, DGKCH, DGSPJ, DGKJP, GPR, DGRM; (beteiligt GNP: M. Kieslich)
– ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
DGKJP, DGPPN, DGSPJ; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
– Redeflussstörung, Pathogenese, Diagnostik und Behandlung
DGPP; (beteiligt GNP: T. Lücke)
– Rückenschmerz bei Kindern und Jugendlichen
DGKJ; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
– Diagnostik, Therapie und Management von Methylmalonazidämien und Propionazidämie
DGKJ; (beteiligt GNP: S. Kölker)
S2k:
– Down-Syndrom im Kindes- und Jugendalter
DGKJ; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
–Intelligenzminderung
DGKJP; (beteiligt GNP: V. Mall)
– Psychische Störungen im Säuglings-, Kleinkind- und Vorschulalter
DGKJP; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
–Diagnostik und Therapie der neurogenen Blasenentleerungsstörung bei Kindern und Jugendlichen mit spinaler Dysraphie
DGU; (beteiligt GNP: T. Michael)
–Sprachentwicklungsstörungen (SES) unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES), Diagnostik
DGPP, DGKJP; (beteiligt GNP: M. Kieslich)
–Hypersalivation
DG für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.; (GNP beteiligt: V. Mall)
–Zerebrale Anfälle beim Neugeborenen
GNPI; (beteiligt GNP: R. Trollmann, A. Merkenschlager)
–Das Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter
GNPI; (beteiligt: R. Trollmann)
–Muskuloskelettale Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen: Algorithmus zur differenzialdiagn. Abklärung eines onkologischen Leitsymptoms
GPOH; (beteiligt GNP: R. Korinthenberg)
–Sozialpädiatrische Nachsorge extrem unreifer Frühgeborener mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm
DGSPJ; (beteiligt GNP: B. Wilken, R. Trollmann)
–Perinataler Hirninfarkt und Sinusthrombose beim Neugeborenen
GNPI; (beteiligt GNP: M. Steinlin, L. Gerstl)
–Autoimmune Enzephalitiden
DGN; (beteiligt GNP: K. Rostásy)
–Kindlicher Knick-Senkfuß
DGOOC; (beteiligt GNP: B. Wilken)
–Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter
DGN; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
–Humangenetische Diagnostik und Genetische Beratung
GfH; (beteiligt GNP: R. Trollmann)
–Synkopen im Kindes- und Jugendalter
DGPK; (beteiligt GNP: T. Lücke)
S1
– Ataxien des Erwachsenenalters
DGN; (beteiligt GNP: I. Krägeloh-Mann)
– Leukodystrophien und hereditäre Leukencephalopathien im Erwachsenenalter
DGN; (beteiligt GNP: I. Krägeloh-Mann)
– Medulloblastom im Kindes- und Jugendalter
GPOH; (beteiligt GNP: R. Korinthenberg)
– Gliome niedrigen Malignitätsgrades im Kindes- und Jugendalter
GPOH; (beteiligt GNP: R. Korinthenberg)
– Kraniopharyngiom im Kindes- und Jugendalter
GPOH; (beteiligt GNP: P. Driever, M. Kieslich)
– Idiopathische intrakranielle Hypertension
DGN; (beteiligt GNP: D. Tibussek)
– Diagnostik und Management von Patienten mit PTEN Hamartom Tumor Syndrom (PHTS) im Kindes- und Jugendalter
DGKED; (beteiligt GNP: I. Krägeloh-Mann)